Ein Tag auf dem Zeltlager

Als Vorgeschmack auf das Lager gibt es hier eine kleine Zeltlagergeschichte, in der ein Zeltlagerkind über das Zeltlager berichtet:

Hi, wir sind Hanna und Tobias und fahren dieses Jahr schon zum dritten Mal mit aufs Zeltlager. Falls du auch mitfahren willst, gibt es hier eine kurze Anleitung für dich, damit du nicht ganz ahnungslos bist. Tobi hat schon mal gegoogelt, aber so richtig findet man nichts dazu wie ein Tag denn wirklich abläuft. Deshalb sind diese Tipps vielleicht ganz nützlich:

Ankunft

Am ersten Tag fahren wir alle zusammen im Bus zum Zeltplatz. Da sind immer schon 2-3 Betreuer dabei, die uns bei Fragen weiterhelfen. Aber meistens haben eh nur unsere Eltern noch Fragen vor der Abfahrt. Da die Fahrtstrecke meistens kurz ist, kann man noch mal ganz gut zusammen quatschen, bevor man aussteigt, es wird aber nicht langweilig. Wenn wir dann auf dem Zeltplatz ankommen, haben die Betreuer schon alle Zelte aufgebaut und verladen sogar unser Gepäck!

Story

Jedes Jahr gibt es eine „Story“, die sich durch das ganze Zeltlager zieht. Die Figuren werden wie in einer Serie von den Betreuern gespielt, die sich dazu verkleiden. Letztes Jahr fand ich es am ersten Tag echt lustig, wie sich die Betreuer verkleidet haben:  Als hätten sie keinen Spiegel gehabt.
Jeden Tag passiert in der Story etwas Neues und immer wenn eine Großaktion,  wie z.B. das Geländespiel oder die Nachtwanderung bevorsteht, passt das in die Geschichte rein. Einmal wurde sogar die Hauptperson entführt und wir mussten sie retten, das fand ich echt spannend!

Gruppeneinteilung

Direkt nach der Begrüßung und dem Theaterstück, dem ersten Teil der Story, werden wir in unsere Gruppen eingeteilt. Ich war schon die letzten Jahre immer mit meinen Freundinnen in einer Gruppe. Tobi kam letztes Jahr alleine, aber hat sich mit den Jungs aus seinem Zelt total schnell angefreundet. Die Gruppen werden immer so eingeteilt, dass ein Jungen- und ein Mädchenzelt zu einer Gruppe gehören. Im Zelt sind wir höchstens zu siebt und nur mit Kindern im selben Alter zusammen. Das ist praktisch, weil ich so automatisch mit meinen Freundinnen zusammen komme. Wir waren letztes Jahr Gruppe 5 bei den Betreuern Yanik und Franzi. Die Gruppenbetreuer verbringen mit uns die 10 Tage und sind unsere Ansprechpartner. Ganz am Anfang haben sie mit uns  den Wochenplan besprochen und uns gefragt, ob wir auch noch eigene Vorschläge hätten. Dann haben wir den Platz erkundet und bis zum Abendessen Kennenlernspiele gespielt. Zuerst war mir das Spielen peinlich, weil man sich da blamieren kann, aber irgendwie macht es ja jeder gleich, sodass man sich wirklich schnell kennenlernt.

Küche

Vor dem Essen, egal zu welcher Zeit, gibt es einen Lagerkreis. Dafür läutet eine Glocke und alle Kinder und Betreuer haben 10 Minuten Zeit in den Kreis zu kommen. Da stehen dann wirklich alle 100 Kinder und die 30 Betreuer in einem großen Kreis. In dieser Runde verkündet die Lagerleitung meistens wichtige Sachen, wie z.B., welche Großaktion am nächsten Tag ansteht, und es gibt fast immer eine neue Folge von der Story zu sehen. Und die Fundkiste wird jeden Tag einmal herumgezeigt, da findet fast immer jemand etwas wieder, das er gar nicht vermisst hat. Zum Schluss wird aus einem Lostopf ein Name gezogen, der dann als Erster die Schlange zum Essen anführen darf! Dafür, dass das Essen in so großen Mengen gemacht wird, ist es richtig gut. Für die Vegetarier gibt es immer extra Essen und es wird sogar auf jede Allergie oder Unverträglichkeit Rücksicht genommen.

Die Betreuer, die in der Küche sind, müssen morgens immer schon richtig früh aufstehen. Das lohnt sich auch, denn es gibt immer frische Brötchen.

Lagerfeuer

Jeden Abend wird ein Lagerfeuer gemacht, da können wir uns immer dazusetzen, wenn wir nicht gerade auswärts übernachten. Die Betreuer können fast alle Gitarre spielen und dann singen wir zusammen. Da sind echt coole Lieder dabei! Auf dem Lager hat auch jede Gruppe einen Abend Nachtwache. Eigentlich geht es dabei darum, dass rund um die Uhr Betreuer wach und ansprechbar sind, falls mal was passiert. Aber auch wir dürfen dann immer wach bleiben, um die Fahne zu bewachen. Dann gibt es abends noch Stockbrot. Manchmal kommen auch Fahnenklauer vorbei! Aber wir haben sie bisher immer auf dem Zeltplatz erwischt, bevor sie die Fahne klauen konnten. Das macht eigentlich mit am meisten Spaß. Und letztes Jahr war bei unserer Nachtwache sogar die Sternschnuppennacht. Da hab ich zum ersten Mal eine Sternschnuppe gesehen!

Aktionen

Allgemein planen die Betreuer jeden Tag Aktionen. Entweder wir machen mit allen Kindern etwas zusammen, wie bei der Nachtwanderung oder wir machen einen Ausflug mit unserer Gruppe. Besonders tolle Ziele bisher waren z.B. die Schwimmbäder in der Nähe, ein Maislabyrinth oder ein Abenteuerspielplatz. Wenn wir keine Gruppenausflüge machen, weil es z.B. regnet, verbringen wir den Tag am Platz. Da können wir dann Brettspiele oder mit Bällen, Jugger oder Volleyball oder große Teamspiele spielen oder z.B. Freundschaftsbändchen oder Ketten mit Specksteinanhängern basteln. Einmal haben wir eine Schatzsuche gemacht, bei der wir Rätsel lösen mussten, das war echt witzig. Wenn allgemeine Aktionen geplant sind, geht es nicht nur um die eigene Gruppe, da sind immer alle Kinder zusammen. Davon gefällt mir am besten das Geländespiel. Da spielen wir über 2 Stunden lang im Gelände in neu zusammengesetzten  Gruppen, müssen Rätsel lösen, Dinge sammeln und an verschiedenen Stationen Aufgaben lösen. Hanna findet die Lagerdisco immer cool: da wird im Essenszelt eine Discokugel aufgehängt, Nebel geblasen und bis spät am Abend getanzt.

Tobi und ich sind uns beide einig, dass das Zeltlager immer die beste Zeit im Jahr ist. Wir hoffen wir konnten euch auch dafür begeistern und wir lernen dieses Jahr noch mehr neue Freunde kennen. Bis dann!

Wichtige Tipps

Nimm dir auf jeden Fall Gummistiefel und feste Schuhe mit. Auch wenn es nicht regnet, ist es morgens leichter, einfach in die Gummistiefel zu schlüpfen. Die festen Schuhe brauchst du nicht nur zum Wandern, sondern auch einfach für den Zeltplatz.

Vergiss nicht deine Trinkflasche und dein Rucksack! Zwar haben die Betreuer auch immer etwas dabei, aber die nehmen nur Wasser mit. Füll dir deine Flasche einfach selbst auf, so kannst du dir auch (Eis-)Tee oder Getränke vom Kiosk mitnehmen.

Nimm ein klein wenig Taschengeld mit. Damit kannst du dir am Kiosk fairtrade-Schokoriegel oder auch Getränke kaufen. Außerdem kannst du dir eine Postkarte holen und nach Hause schicken.

Auch wenn es schwer ist: Lass dein Smartphone daheim. Eigentlich ist es egal welches Elektrogerät du mitnehmen willst, du kannst es nirgendwo aufladen, außer in den Gemeinschaftsbädern und da gibt es nicht genug Strom für alle. Außerdem brauchst du es eh nicht. Eigentlich will man nur am ersten Tag nachschauen, was in Whatsapp geht, aber dann hat man immer so viel zu tun, dass man es vergisst. Und wenn du zuhause anrufen willst, kannst du in der Stadt ja von einer Telefonzelle aus anrufen.

Bequeme Kleidung und Sonnencreme solltest du auch nicht vergessen. Wenn man eine Stunde durch die Sonne wandert, verbrennt man sich schneller als man denkt!